Monday, November 23, 2009

Juedisches Filmfestival in Duesseldorf


Das Filmfestival „Jüdische Welten“ ist ein internationaler Event, der verschiedene Aspekte jüdischen Lebens zeigt.
Das Filmfestival wird seit 2005 in Duesseldorf organisiert. Veranstalter sind neben der Juedischen Gemeinde auch das Joint Distribution Committee. Die Filme kommen aus allen Genres, von Komödien bis zu Dokumentarfilmen. Schauspieler, Regisseure, Drehbuchautoren und Experten aus aller Welt kommen nach Düsseldorf und kommentieren die Filme, die bewusst sogenannte „Holocaust“-Filme und Filme, in deren Mittelpunkt der Nahost-Konflikt steht, aussparen, da diese ehedem in den deutschen Medien am stärksten vertreten sind.
Falls Ihr also in Duesseldorf seid, solltet Ihr diesen Event nicht versaeumen.

Thursday, November 19, 2009

Chai, Ein Kurzfilm von Ariel Zylberstein


Der mexikanische Filmemacher Ariel Zylberstein kreierte diesen wunderbaren Kurzfilm, in dem es um mehr als nur den Umgang mit der Vergangenheit geht. Sehr, sehr sehenswert.

Tuesday, November 17, 2009

El Aleph - Mexikos juedisches Radioprogramm


Vor ein paar Jahren besuchten wir Freunde in Mexico City. Fuer mich, eine der faszinierendsten Staedte Lateinamerikas. Das Mexico City auch Heimat einer sehr einflussreichen und kreativen juedischen Gemeinde ist, war mir zwar bekannt, jedoch sahen wir nicht viel davon. Die Gemeinde ist sehr insular, und mein Bild ist eher durch eine Fotoausstellung gepraegt, als dass ich im Alltag haette viel davon mitbekommen.
Ben Harris besuchte vor ein paar Wochen Mexiko und traf sich dort u.a. mit Journalisten von El Aleph, Mexikos einziger juedischen Radiosendung. Ein interessanter Einblick.

Thursday, November 12, 2009

Auf dem Warschauer Friedhof


JTA, die Jewish Telegraphic Agency in New York, hat eine neue Serie ueber Diasporagemeinden. Reporter Ben Harris besuchte vor kurzem Polen und traf in Warschau eine Gruppe von Jugendlichen, die dort den juedischen Friedhof dokumentieren. Hier der Videoclip davon.

Monday, November 9, 2009

Der andere 9. November

Vor einem Jahr noch, als sich das Pogrom zum 70. Mal jaehrte, war das Wort "Kristallnacht" ueberall. Dieses Jahr ist der Jahrestag des Novemberpogroms in den Hintergrund gedraengt und man gedenkt dem 20. Jahrestag des Mauerfalls.

Das juedische Onlinemagazin Zeek ist eine Ausnahme, auch wenn der Text gekuerzt wurde und nicht "Kristallnacht" erwaehnt. Die Kuerzung des Textes hat auch zur Folge, das man meinen koennte, es gaebe heutzutage so gut wie kein juedisches Leben in Deutschland. Und das ist falsch. Gemeint war, dass es in den Orten, die ich fotografierte, keine juedisches Leben mehr gibt und dass diese Orte die letzten Zeugen der Vergangenheit sind.

Bedenkt man, dass traurige Nachrichten aus Dresden, Stralsund, Dortmund und anderorts kommen, ist diese Diashow eine wichtige Mahnung.

Zu den Bildern geht's hier.

Friday, November 6, 2009

Das Orchard Street Shul Cultural Heritage Artist Project


In einem Monat wird in New Haven eine Gruppenausstellung von Kuenstlern aus allen Teilen der USA eroeffnet: das Orchard Street Cultural Heritage Artist Project. Ich werde in der Ausstellung drei Ausstellungsstuecke haben, von denen ich ein anderes Mal erzaehlen werde.
Das Interessante an der Ausstellung ist, abgesehen von der Kunst natuerlich, die Geschichte, die dazu gefuehrt hat. Eine Kuenstlerin aus New Haven erfuhr von der Synagoge auf der Orchard Street, die zwar unter Denkmalschutz steht, jedoch in einem desolaten Zustand ist. Sie beschloss, auf diesen Zustand aufmerksam zu machen, in dem sie die nicht mehr benutzte Synagoge in einen Kunstraum verwandelt und Kuenstler aus allen Teilen des Landes aufruft, Werke im Dialog mit dem Gebaeude zu erschaffen. Eine gute Idee, die jedoch zunaechst auf taube Ohren stiess, da der Vorstand der Gemeinde (alle weit jenseits des Rentenalters) dagegen war.
Man gab jedoch nicht auf und fand eine Kunstgalerie, die von der Idee angetan war, und via Internet fand man auch Dutzende von Kuenstlern, juedische wie nichtjuedisch, die begeistert waren.
Es gab jedoch ein paar Bedingungen, die wichtigste: Man musste die Synagoge besuchen. Von New York aus ist das kein Problem, da man in etwas mehr als einer Stunde da sein kann, aber es kamen Leute aus Kalifornien, Utah und anderen exotischen Orten der USA, was mich wirklich ueberraschte (zumal kein Geld involviert war).
In einem Land, das nur sehr wenig Geschichte hat, und wo oftmals Geschichte vergessen wird, ist dies umso erstaunlicher.
Ich war fuer das Projekt zweimal in New Haven, wo ich das erste Mal auch kurz mit meinem Bruder zusammentraf. Obwohl der zwar in New Haven wohnt, hatte er zuvor nie von der Synagoge gehoert, und da die sich in einer nicht sehr sicheren Gegend der Stadt befindet, hat er sie auch noch nicht gesehen (und wird sie vielleicht auch nie sehen). Ein paar Fotos der Synagoge koennt Ihr hier sehen (und auch erwerben).
Bei meinem ersten Besuch hatte ich eine wage Idee, was ich machen wollte, doch aenderte diese nachdem ich auch den Friedhof (Fotos hier) besuchte. Mein zweiter Besuch war den verbliebenden Gemeindemitgliedern gewidmet (Fotos hier).
Mehr davon wohl ein anderes Mal, aber falls Ihr schon neugierig seid, dann schaut mal auf der Website. Es ist wirklich eine interessante Mischung von Kuenstlern geworden und ich freue mich schon auf die Ausstellung.

Monday, November 2, 2009

(5)770


Das juedische Jahr 5770 wurde von einigen Chabadanhaengern begeistert erwartet. Warum? Nun, sie glauben, dass dies das Jahr der Rueckkehr des Messias ist. Nein, nicht der christliche Joschuah, sondern der Rebbe, wie viele den 1994 verstorbenen Menachem Mendel Schneerson nennen, soll von den Toten auferstehen.
Gewiss, Schneerson war charismatisch und seine Bemuehungen, Juden zu ihren Wurzeln zurueck zu bringen, sind beeindruckend. Tausende von sogenannten Schluchim sind weltweit unterwegs, die Lehren des Rebbe zu verbreiten.
Der Rebbe regierte seine Bewegung von Crown Heights aus, einer Nachbarschaft in Brooklyn, in der er das Haus Eastern Parkway 770 bewohnte. Begeisterte Anhaenger des Rebben schafften Replicas dieses Gebaeudes, die sich nun auf der ganzen Welt befinden. Ein Kuenstlerpaar hat dies ausgiebig dokumentiert. Letztes Jahr war ich in Israel und besuchte Kfar Chabad, wo sich eine beeindruckende Kopie des Hauses befindet, letzten Monat konnte ich mir in LA die Kopien (LA hat gleich 2) anschauen (siehe Foto in diesem Blogeintrag). Da jeder hebraeische Buchstabe auch einen Zahlenwert hat, haben einige sogar gezaehlt, dass der Ausdruck Bajs Moschiach (hier in jiddischer Aussprache transkribiert), das Haus des Messias, den Zahlenwert 770 hat. Da dieses Jahr 5770 ist, also das Jahr, das die Hausnummer des (oftmals) kopierte Hauses beinhaltet, haben einige gleich mal ihre kabbalistischen Taschenrechner rausgeholt und Hoffnungen auf eine Rueckkehr ihres doch nicht wirklich toten Rebben verkuendet. Warten wir also mal ab.